Analyse, Inventarisierung und Restaurierung einer neuen Sammlung für das CNA
Das Centre national de l'audiovisuel (CNA), Institut für Bild und Ton in Luxemburg, hat kürzlich einen Teil der fotografischen Sammlung von Dr. h.c. Lutz Teutloff (*1938 - †2017) aus Bielefeld übernommen, die er unter dem Titel "The Contemporary Family of Man" zusammengetragen hat.
"The Family of Man" ist heute von der UNESCO als Weltdokumentenerbe anerkannt und ging als ambitioniertes Projekt in die Geschichte ein - sowohl im Umfang als auch in der Darstellung. Seit Ihrer Entstehung haben die historische Ausstellung und Steichens Menschenbild viele Künstler, Kuratoren, Schriftsteller und Sammler zu Reaktionen und Dialogen inspiriert. So auch Lutz Teutloff, der in Anlehnung an sie seine eigene fotografische Sammlung schuf: Um die Jahrtausendwende begann er mit dem Aufbau einer Sammlung rund um die Conditio Humana, die er später „The Contemporary Family of Man“ taufte. Die Teutloff Collection umfasst bemerkenswerte Werke von Künstlern der letzten 50 Jahre von internationalem Rang. Eine Auswahl von 471 Kunstwerken, meist Fotografien, von 195 Autoren aus 40 Ländern ist nun in die Obhut des CNA übergeben worden. Zudem ist mit der Werksammlung die etwa 4000 Bände umfassende Bibliothek zur zeitgenössischen Foto- und Kunstgeschichte an das CNA übergegangen.
Künstler der Sammlung sind z.B. Antoine d’Agata, Aziz+Cucher, Roger Ballen, Nina Berman, Valie Export, Thomas Florschütz, Jim Goldberg, Paul Graham, Pieter Hugo, Jürgen Klauke, Herlinde Koelbl, Susan Meiselas, Zanele Muholi, Michael Najjar, Gundula Schulze Eldowy, Andres Serrano, Miroslav Tichy, …
Zurzeit wird an der Aufnahme der Sammlung im CNA in Dudelange gearbeitet, bei der jedes Werk begutachtet wird und verschiedene Etappen durchläuft, wie Identifizierung, Zustandsbericht, Authentifizierung, Restaurierung und Digitalisierung. Zeitgleich wird daran gearbeitet einen geeigneten Ausstellungsraum für die Sammlungspräsentation zu schaffen. Gefunden wurde dieser in direkter Nähe des Schlosses in Clerf: ein historisches Brauhaus, die ehemalige Brasserie de Lannoy aus dem 18. Jahrhundert, bietet auf 3 Etagen den idealen Rahmen, um beide Sammlungen in einem räumlichen Kontext in Dialog zu setzen.
In Zusammenarbeit mit der nationalen Verwaltung der öffentlichen Bauten und einem Team aus Architekten und Ingenieuren wurde 2019 in einer ersten Phase eine Machbarkeitsstudie für den Umbau und die Renovierung erstellt.